Todesbote Death
Im zarten Alter von 16 Jahren nahm Chuck i Schuldiner mit seiner I damaligen Band Maritas das Demo DEATH BY METAL (1983) auf, und läutete damit eine neue Runde harter Musik ein — der Death Metal war geboren. Seither ist vor allem im klerikal-konservativen Florida die Hölle los: Eine Death-Metal-Combo nach der anderen begann aufzuheulen. Doch während die meisten Truppen außer ihrer nackten Wut wenig zu bieten hatten, war Schuldiner und seine — fortan Death getaufte — Band der Konkurrenz immer einige Schritte voraus. So auch mit INDIVIDUAL THOUGHT PATTERNS, der fünften LP seiner Gruppe, die kein festes Line-Up hat, sondern noch Masterminds Gusto geheuert und gefeuert wird. Die artistischen Schnellfeuer-Drums und der typische Grunzgesang sind bewährte Ingredienzen, doch die Gitarren klingen jetzt geradezu harmonisch: Hard- und Jazzrock, sowie Klassik standen offensichtlich Pate. Hinzu kommt ein weit in den Vordergrund gemischter Fretless-Bass, eine Art stilistischer Libero, der den zehn kurzen Tracks eine völlig neue, jazzartige Note verleiht. Dieses Album ist das Ei des Columbus, scheinbar selbstverständlich entwirft Schuldiner mächtige Melodien, ohne auch nur ein Iota an rabiater Teenage-Aggression preiszugeben. Dem mangels Variationsmöglichkeiten vom Aussterben bedrohten Genre haucht er damit neues Leben ein.
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