Tom Novy – Superstar
Tom Novy hat sich zweifellos im Bereich der akustischen Grundversorgung internationaler Tanzflächen seine Verdienste erworben. Der Mann, der eigentlich Thomas Reichold heißt, hat den Musikantensladl für Raver bespaßt, vulgo: die „Love Parade“ in Berlin. er ist hinter internationalen Plattentellern zu Hause, er stürmte die deutschen Dance-Charts, und als Remixer hat sich der House-DJ auch einen Namen gemacht; unter anderem fegte er über Songs und Tracks von Jimmy Somerville, Marianne Rosenberg und Mousse T. drüber. Was alles gar nichts daran ändern kann, dass wir Tom Novy nunmehr mit einem spieltechnisch arg limitierten Fußballer vergleichen müssen. Weil im Waschzettel zum neuen Tom-Novy-Werk SUPERSTAR der Name seines neuen Tonträgers in Zusammenhang Mehr:
The Oickies Stukas Over Disneyland (1983) Primus Pork Soda M9?3l Fugazi The Argument (2001), Dwarves The Dwarves Must Die (2004) gesetzt wird mit wirklich begabten Kickern. Nicht Michael Ballack oder Miroslav Klose seien die wahren Superstars, heißt es dort sondern eben SUPERSTAR von Tom Novy. Okay, denken wir uns: Wenn andere den Ball schon freiwillig auf den Elfmeterpunkt legen, dann semmein wir ihn eben oben ins rechte Toreck. Gedacht, geschrieben: Tom Novy ist der Christian Wörns der elektronischen Unterhaltungsmusik, ergo: ein Rumpelfüßler par excellence. Weil Superstar auf bedrückendeinfallslose Art beweist: Großraum-Disco mit Vocal-House funktioniert auch in der kleinsten Hütte, die stumpfesten aller stumpfen Beats werden auf 16 Tracks und sagenhaft spannungsarme 68 Minuten ausgewalzt, Überraschungen gibt es keine. Langeweile dagegen jede Menge. Rhythmusmuster: schätzungsweise anderthalb. Das alles ist ebenso überflüssig wie vorhersehbar – und zwar dergestalt, dass man sich noch nicht mal vorstellen kann, nach dem ersten Eimer Caipirinha zu Superstar auch nur ein bisschen mit dem Hintern zu wackeln; der Musikantenstadl (diesmal der echte, und jetzt neu: mit Andy Borg) kann auch nicht unorigineller sein. VÖ: 22.9.
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