Tom Waits – Bone Machine
Es wird Leute geben, die ein weiteres Tom Waits-Album nach fünf Jahren Studiopause für das überflüssigste Produkt der Herbstsaison halten. Und alle ihre Vorurteile werden vom Meister persönlich bestätigt: Tom Waits kann nicht singen, hat es auch Für BONE MACHINE nicht gelernt, und sein Nachtschattenblues klingt bisweilen so grob, als sei er in einem unverputzten Kellerloch aufgenommen worden. Und das ist gut so, denn auch nach zwanzig Jahren Berufspraxis fließt keine Musik der Welt so wunderbar mit dem letzten Whiskeyglas wie eine Tom Waits-Platte. Leonard Cohen hat ihn einmal „den besten Songschreiber der Welt“ genannt , eine Tatsache, die Cover-Versionen seiner Werke von Rod Stewart bis Bruce Springsteen finanzstark untermauert haben. Und dennoch, es geht nichts über das Original, das auch auf der zwölften Platte ebenso bösartig bissig wie ernsthaft traurig seine Underdog-Geschichten erzählt. Entfesselte Bongos und schroffes Schulwerk auf irren Abwegen lassen bei BONE MACHINE eher an Waits rudimentäre Werke einer früheren Phase wie SWORDFISH-TROMBONES denken, als etwa an das projezierte Dandy-Image der Live-Platte BIG TIME. Für wahre Anhänger ein Fest, der Rest interessiert sowieso nicht.
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