Tom Waits – Frank’s Wild Years

Frank’s Wild Years war ursprünglich ein Stück auf der Waits-LP Swordfishtombones – ein vergnüglicher Monolog über einen Vorstadtmenschen, der eines Tages einfach genug hatte, Heim, Frau und Hund mit Petroleum übergoß und anzündete. Die neue Platte ist der Soundtrack zu einer Bühnenshow, die Waits zusammen mit seiner Frau schrieb und die das alte Thema ausweitet.

Der Handlung kann man allerdings nicht mehr so leicht folgen. Je mehr Waits sich vom Talking Blues entfernt, desto verwaschener wird sein Humor. Seine Musik hingegen wirkt nach wie vor sehr ansprechend,— eine rauhe Mischung aus ethnischen und kirchlichen Elementen mit einem kräftigen Schuß Avant Garde: Die Taktarten sind ausgefallen und die Instrumente absichtlich verstimmt.

Das einzige Problem ist nach wie vor die Stimme. Waits Gesang klingt immer noch unecht, ein Weißer aus dem Mittelstand, der versucht, wie ein versoffener schwarzer Jazz-Mann zu klingen. Letztlich kann man sich schwer des Eindrucks erwehren, daß das hier die Platte eines Schauspielers ist —und nicht der ehrliche Ausdruck seiner Persönlichkeit.