Tom Waits – Swordfish Trombones
Spuren in den Untergrund. Man ahnt deformierte Gesichter, hört Rohheit, Verzweiflung, auch süßen Schmerz und hymnischen Gesang, alles bizarr, entstellt Tom Waits, Amerikaner, schon immer ein Außenseiter, hat eine der interessantesten Platten dieses Jahres produziert Seine Stimme und seine Musik rücken ihn auf dieser LP in die Nähe von John Cale, Captain Beefheart und Jim Morrison Manchmal erinnert er an Kurt Weill und Bert Brecht (Berlin der zwanziger Jahre, „Dreigroschenoper“), manchmal klingt’s wie frühe Musik der Kölner Gruppe Can Ein weites Spektrum, das der Blues zusammenhält, den Waits in vielen Spielarten bringt Er mischt chinesische Sounds dazwischen und plötzlich Dudelsack-Wehmut, gibt jedem Song ein Eigenleben „Can’t Live Without You“, viertes Stück auf Seite eins, singt zum Beispiel einer, der die Frauen bis zur Neige genossen hat – und nun selber nicht mehr glaubt, daß er es noch mal packt. Überall in diesen Songs dissonante Töne, quergestellt vor Sounds voller Sehnsucht Vorne lauert die Paranoia, dahinter lockt die Magie.
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