Tony Parsons – Als wir unsterblich waren
Tony Parsons ist eine schillernde Figur: Von Julie Burchill. mit der I er die rasante Punk-Historie „The Boy Looked At Johnny schrieb, ließ er sich spektakulär scheiden, mit Kumpel George Michael verkrachte er sich wegen eines Interviews, seine „Mirror‘-Kolumne ist prominent genug, um Stoff für die Parodie „Tony Parsehole“ abzuwerfen, er selbst eine Leitfigur der „Lad Lit“-Szene. Sein neues Buch sollte interessant sein, weil es dort spielt, wo alles anfing: London, August 1977, Elvis‘ Todesnacht, die Zeit, als nach/wegen Punk alles möglich schien. Leider ist die Sache missraten: Hauptfiguren sind drei plappernde Pappkameraden, denen Parsons mit unerbittlicher Akribie folgt und ein ums andere Mal die Ahnung, es müsse doch irgendwann was Interessantes passieren, enttäuscht. Das wenige, was witzig sein könnte, ist so ungeschickt, pseudo-„szenig“ und quälend unspannend erzählt, dass sich beim Lesen unüberwindlicher Überdruss einstellt. Schade um das verschenkte Thema, die verschwendete Zeit und die hübsche Aufmachung. (Der Satz „Tony Parsons zählt zu einem der wichtigsten Vertreter populärer Gegenwartsliteratur“ auf dem Umschlag lässt indes von vornherein ahnen, dass in diesem Buch etwas nicht stimmt.)
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