Toto – Through The Looking Glass

Sein an prominenten Gästen reiches sechzehntes Album will das Quintett aus Los Angeles laut Gitarrist Steve „Luke“ Lukather verstanden wissen als „Hommage an jene Künstler, die uns beeinflusst haben‘ – da scheint zunächst einmal Skepsis angebracht zu sein. Die anfängliche Arroganz indes weicht schnell freudiger Überraschung: Bei elf Songs gibt es auf THROUGH THE LOOKING GLASS nur einen echten Ausfall (das „House OfThe Rising Sun“ bleibt trotz Floyd’schem Neuverputz hochgradig einsturzgefährdet), der Rest: durchweg sehr fein recycelte und obendrein süperb produzierte Songware, die mal mehr, mal weniger eng mit der betagten Vorlage schäkert, aber stets durch ideenreiche Arrangements zu punkten vermag. Das als Single vorausgeschickte Killer-Remake von Bob Marleys Klassiker „Could You Be Loved“ etwa groovt das Original glatt über den Haufen, die bluesrockige Version von AI Greens „I Can’t Get Next To You“ profitiert massiv von David Paichs Orgel und den fortwährenden Blaser-Breitseiten, während aus“Bodhisattva“ von Steely Dan ein ungestümer Rocker wird, veredelt von Steve Lukathers exquisiter Gitarrenarbeit, die selbst George Harrisons „While My Guitar Gently Weeps“ zu herber, erdiger (jawohl!) Schönheit führt, überhaupt das gesamte Album prägt. Und wer da meinte, Creams „Sunshine Of Your Love“ seien definitiv keine neuen Nuancen mehr abzugewinnnen, wird einräumen müssen, dass Totos überaus cleverer Sieben-Viertel-acht-Viertel-Mix das Original aus dem Jahr 1967 doch ziemlich alt aussehen lässt.

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