Trans Am – Surrender To The Night
Grandios. Zum Beispiel schon der erste Song, ‚Motr‘: Ein ambientes Ambiente steigert sich eine Minute lang, bevor es allerdings Tangerine Dream-hafte Klebrigkeit erreichen kann, setzt eine alternativschrammelige Gitarre ein, die wir alle mal so geliebt haben. Das Schlagzeug legt einen fetten Beat darunter und dann, nach einer Minute und 55 Sekunden, muß er endlich kommen, der ich-klinge-wie-Eddie-Dando-Dulli-Sänger, der dir diese die-Welt-ist-schlecht-und-deshalb-nehm-ich-Drogen-Geschichte erzählt. Nein, er kommt nicht. Gottseidank. Trans Am haben keinen Sänger und ihr Post-Rock-Konzept nach dem letztjährigen EP-Debüt noch verfeinert. Fiepsend mit cheesy Moogs, perkussiv, enigmatisch, übersteuert-lärmend, oszillierend und dann wieder ganz normal rockend loten Phil Manley (Gitarre, Keyborads), Nathan Means (Bass, Keyboards), Sebastian Thompson (Acoustic & Electric Drums) das weite Feld zwischen Aphex Twin, Tortoise (John McEntire hat wieder produziert), Kraftwerk und Status Quo aus. Ich weiß nicht, ob sich Trans Am selber bewußt sind, oder ob sich überhaupt jemand bewußt ist, daß SURRENDER TO THE NIGHT eine musikalische Sensation ist. Diese drei 23-jährigen Burschen aus Washington führen zusammen, was nicht zusammengehört. Sie operieren mit ihren Klangkreationen genau an der Schnittstelle von Rock, Post-Rock und Intelligent Techno – ein Prinzip, das in die Zukunft weist.
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