Trilok Gurtu – African Fantasy
Africa meets India meets Pop: Die Sitar zirpt unisono zum Synthesizer, die Tabla tupft zum straighten Schlagzeug, der E-Bass umturnt funky Gitarren-Single-Notes; dazu Harmonium, Didgeridoo oder Ganawa und obenauf die schmeichelnd-jubilierenden Stimmen Angelique Kijos, Oumou Sangares und Sabine Kabongos. Für reichlich Farbe, Groove und Fettaugen in diesem Suppentopf der globalen Popmusik ist also gesorgt. Gerührt hat ihn Trilok Gurtu, seit über 20 Jahren in Hamburg lebender indischer Meister-Perkussionist, der schon für Jan Garbarek, Joe Zawinul, John McLaughlin, Bill Laswell und die Gruppe Oregon sein Schlagwerk-Ensemble dengelte und mit der eigenen Formation CrazySaints (später:The Glimpse) Fusion spielte. Auf dem neuen Album AFRICAN FANTASY, dem Nachfolger von KATHAK, setzt er wiederum auf Weltmusik und will offenbar Pop-Freunde, Fusion-Freaks und Ethno-Enthusiasten gleichermaßen erreichen. Doch Gurtu und Co-Koch Nicolas Fiszman schmecken mit Synthesizern und Gitarren allzu oft süß und rahmig ab, was nach Schärfe und Schlankheit verlangt. Spannend wird’s dann, wenn Trilok allein mit Sitar-Spieler Ravi Chary in den Ring steigt oder rhythmisch-raffinierten Afro-Pop spielt. So ist’s immerhin ein nettes Album, das man beim Abwasch, mit Luffa-Schwamm natürlich, hören kann.
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