Truth Hurts – Truthfully Speaking

Die Wahrheit ist manchmal berauschend. So wie „Addictive“, die erste Single von Truth Hurts. Genial, wie hier der Beat der Funk-Band B.T. Express, ein indisches Bollywood-Sample und die Duettansage von Rakim einander zuarbeiten. DJ Quik hat die Single produziert, und bei anderen Tracks auf TRUTH-FULLY SPEAKING standen abwechselnd Timbaiand, R. Kelly oder Organized Noize zur Seite. Überwacht wurde dieses Debüt von Dr. Dre, dem der Sinn nach G-Funk-Eskapaden und Eminem wohl nach etwas Seriösem stand. In dieser Hinsicht liefert Shari „Truth Hurts“ Watson eine echte Überdosis. Die rassige Lady aus St. Louis, Missouri, hat reichlich Gesangsausbildungen, auch in der Oper, hinter sich. Folgerichtig ist sie in der Lage, selbst den plattesten Vers wie eine Göttin darzubieten. Ihre Songs schreibt sie zum größten Teil selbst. Stilistische Einengung gilt dabei nicht. Mitunter bevorzugt sie, wie in „Next To Me“ oder „Hollywood‘, den jazzigen Vibe ihrer Kollegin Erykah Badu. Gluckernde Keyboardsounds („Grown“] kommen ebenfalls vor. Mit „Im Not Really Looking‘ ist eine federnd leichte Partynummer dabei, bei der es in jedem Akkord nur so knistert. Balladen sind aber schon eine Vorliebe, denn da kann sich Frau Watson richtig schön in Ekstase steigern. Und immer gibt es da diesen Gesang, diese ungewöhnlich intensive Art, sichansich selber zu berauschen. Hat man gar nicht gedacht, dass so etwas im Computer-Zeitalter noch möglich ist. Die Wahrheit ist ans Licht gekommen. Truth Hurts ist das neue Soul-Vollweib: Erhaben, erhebend, erlabend.

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