Tussle – Telescope Mind
Sie wollen nur spielen: In veränderter Besetzung baut die Instrumental-Band ihre Grooues mehr und mehr über Krautrock. Das kling KLANG-Album vom letzten Jahr war eine in Beats und Bass geerdete Rhythmusplatte, an deren Anfang Kraftwerk und an deren Ende vielleicht ESG gestanden haben könnte. Hört man sich nun telescope mind an, darf man schon mal an Can oder die Kinder der Kölner Rhythmus-Schule denken-„Invisible City“ klingt wie das elektronisch manipulierte Brüderchen von „Spoon“. Auf telescope mind ist Andy Cabic nicht mehr zu hören, weil er sich ganz und gar der Band von Kumpel Devendra Banhart verschrieben hat, dafür rückte Trommler Alexis GeorgopoulosandenBassundDamo-Suzuki-Drummer Warren Huegel stieß zur Band. Zwei Drummer, Bass, Elektronik-die Instrumentalband aus San Francisco sucht in den zwölf neuen Tracks ungefähr die Mitte zwischen Abstraktion/Ambient und Tanzboden. Beides funktioniert für sich gesehen über die Strecke des Albums, aber es sind die Momente, in denen sich die organischen Rhythmen in die elektronischen Spiralen fügen, die Überlagerungen, die die Platte so spannend machen. Tussle bauen ihre Grooves mehr und mehr über krautige Space-Sounds und weniger überdie Dub-Reste,die jemand bei KingTubby aufgesammelt hat. Und wenn ein Track „Kindermusik“ heißt, darf man sich darunter keinen niedlichen Quietsche-Pop vorstellen. Tussle wollen nur spielen. Mit den Materialien, die sich gut anfühlen.VÖ: 16.3. >» www.smalltownsupersound.com
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