Twilight Circus Dub Sound System – Dub Plate Selection
Neben Leuten wie Bill Laswell, Mick Harris und Dub Syndicate gehört das Twilight Circus Dub Sound System zur Speerspitze des innovativen Dub der 90er Jahre. Wie man weiß, steckt hinter allen Dubprojekten immer ein kluger Kopf. In diesem Fall ist es der des Bassisten und Schlagzeugers Ryan Moore, der nebenbei auch noch mit der ’80er Jahre Psych-Wave-Combo The Legendary Pink Dots zugange ist. DUB PLATE SELECTION ist eine Kollektion von neuen bzw. unveröffentlichten Tracks und eben jenen „Dub Plates“, also Acetate-Platten oder DAT-Bändern, die (manchmal) nur ein einziges Mal gepreßt/produziert werden und exklusive Mixe für DJs enthalten. Twilight Circus Dub Sound System steht in der Tradition der großen 70er Jahre Produktionen des Dub (was nicht zuletzt am mehrheitlichen Einsatz von Live-Instrumenten zu erkennen ist) und transponiert diese selbstredend mitten hinein in die 90er Jahre. Das Ergebnis ist fließender Neo-Dub mit phantasievollen Effekten: es pliept und piept, es holtert und poltert, es quackert und zwitschert, dann wird’s psychedelisch mit Hammondorgel, Synthie-Einlagen, Flöte und Sitar. Dabei ist die Grundstimmung fast durchgehend mellow. Und damit wählt Ryan Moore den goldenen Mittelweg im Dub. Sein Twilight Circus Dub Soundsystem steht irgendwo zwischen der düster-morbiden Herangehensweise der in diesem Heft zurecht abgefeierten WordSound-Posse aus New York und dem teilweise zuckrigen Mainstream der britischen Dub-Heroen Zion Train.
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