Tyla Gang – Moonproof
So gut wie „Yachtless“, das Tyla Gang-Debut auf Beserkley, ist „Moonproof“ leider nicht ausgefallen. Vom ersten Stück auf der A-Seite bis zum letzten Titel der B-Seite führt zwar eine gerade Linie aufwärts, aber die ersten Nummern klingen für mein Empfinden einfach zu mühsam.
Die Tyla Gang ist eine Band wie Blei. Ihre Behäbigkeit ist da witzig, wo sie sich in uriger Club-Atmosphäre ausbreitet. Wenn der mächtige Sean Tyla allerdings wie auf Seite 1 einfach nur nölt, anstatt seiner Bierstimme etwas mehr Beine zu machen, kann man bei dieser Musik langsam ermüden. Und genau das unterscheidet die beiden LP-Seiten voneinander. Das Experiment mit etwas leichterer Kost (Seite 1) klingt nicht gerade überzeugend, auch wenn man sehr trendbewußt einen Reggae bemüht. Auf Seite 2 ist die Gangwieder in ihrem Element. Leadgitarrist Bruce Irvine legt sich mehr ins Zeug, Sean ist aus seinem Phlegma erwacht, und plötzlich haben wir wieder British Rock at its best. Wenn die dritte Tyla Gang-LP da eingesetzt und sich im selben Maße steigert, könnte daraus ein Prachtexemplar werden.
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