U.D.O. – Faceless World

Gemach, gemach, alles in Butter, die Erbschaft ist geregelt. Nach dem bedauerlichen Exitus von Accept hält Shouter Udo Dirkschneider den Schlüssel zur Zukunft in seinen Händen. Zu seinem unbestreitbaren Vorteil und zu aller Jünger Glück saß sein früherer Weggefährte Stefan Kaufmann in der Regie und regelte die gesamte Produktion des dritten U.D.O.-Albums. Der einstige Accept-Mann und gelernte Drummer, einer der profiliertesten seiner Zunft in ganz Europa, hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wie er die bisher überaus sperrige Röhre des knorrigen Bullterriers Dirkschneider in den Griff bekam, sie in songförderliche Bahnen lenkte und dadurch ein Höchstmaß an Effektivität erzielte, erweckt Hochachtung.

So singt sich Udo endlich mal souverän durchs Programm. Die zehn Songs sind mal rauh und kraftstrotzend, widerspenstig und ganz dem Geist des harten, metallhaltigen Rock verpflichtet, dann wieder klingen sie mit akustischer Gitarrenbegleitung („Unspoken Words“) bedächtig und gefühlvoll. Die Gitarre liegt übrigens in den Händen von Mathias Dieth, der zwischen streng melodischen Sprints und donnerndem Saitenfeuerwerk die gesamte Schenker- bis Malmsteen-Schule glatt an die Wand spielt. Auf den Punkt gebracht: FACELESS WORLD hat das Zeug zum Klassiker.