U96

Alex Christensen lädt ein ins kühle Techno-Ambiente: Nachdem der skurrile Türsteher überlistet wurde, findet man sich auf dem Gelände eines alten Fabrikgebäudes wieder. Ein Mausklick auf den Gullideckel öffnet den Weg in die Unterwelt. Und dann taucht einmal mehr das von anderen CD-ROMs hinlänglich bekannte, mit einer anständigen Grafik ausgestattete Spielprinzip auf, das da lautet: Räume erforschen und durch die Gegend klicken, was die Maus hält. Im U96-Archiv stößt man auf Christensens Discographie, Interviews und all seine Videos. Im Musikraum dagegen steht eine Stereoanlage, die bis auf die Ugö-Scheiben alle CDs verächtlich wieder ausspuckt. Danach geht’s weiter ins Studio, wo sich per Mausklick eigene Rave-Mischungen erstellen lassen. Da die einzelnen Samples nicht nur hintereinander, sondern auch übereinander montiert werden können, ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten. Im Rave-Room schließlich gilt es, für die richtige Beschallung des Clubs zu sorgen und die Laser-Show zu starten. Hat man diese Aufgaben gelöst, überreicht Alex den Schlüssel zur „fünften Dimension“. Was das ist? Orgiastisches, bildschirmfüllendes Geflacker und Gefunkel, unterlegt mit passenden Techno-Beats. Fazit: Wer sich bereits an den hohen Standard gewöhnt hat, den die Residents mit ihrem interaktiven Spielfilm und Prince mit seinem komplexen Digital-Palazzo definiert haben, findet in U96 INTERACTIVE einen leidlich unterhaltsamen und sauber programmierten Multimedia-Trip, der die Möglichkeiten des Mediums jedoch bei weitem nicht ausschöpft.