Udo Lindenberg & Panik- Orchester – SISTER KING KONG
Zum Auftakt der Platte säuselt Udo, als hätte ihm Schwester King Kong bereits weitgehend das Lebenslicht ausgeblasen; leider trügt diese Hoffnung, und man muß sich doch noch durch zwei komplette LP-Seiten quälen. Ich hab‘ vor Jahren Udos Deutsch-Rock wirklich gemocht, habe mich immer wieder über seine gewitzten Texte und seine gelungene Verbindung von deutschem Alltagsjargon und von Rockrhythmen gefreut. Aber nach dem Album „Ball Pompös“ war bei Lindenberg die Luft raus, und seitdem fühle ich mich immer peinlich berührt, wenn ich seine neuen Produktionen auflege. „Sister King Kong“ besitzt noch einige wenige gute Textpassagen (der Anfang von „Jenny“ etwa); darüberhinaus bietet die Platte nur den siebenundzwanzigsten faden Aufguß musikalischer und verbaler Ideen, die vor langer Zeit mal ganz gut waren. Wenn Udo im übrigen versucht, nun den progressiven Politmensch zu mimen, der dem Papst eins überbrät, von Anpasssung schwafelt und die Kulturpolitik der DDR geißelt (Hört, hört!, dann darf man wohl annehmen, daß er demnächst einen Lehrauftrag von der Volkshochschule erhält – es geht doch nichts über eine solide Altersversorgung, nicht wahr, Udo?