Von wegen alter Sack, Wer nach dieser Platte noch mal was Böses über uns Udo sogt, kriegt amtlich was hinter die Löffel. Der selbsternannte Panik-Panther (doch wohl nicht in Anlehnung an die Grauen Panther?) ist so gut drauf wie lange nicht, reimt, was der liebe Gott verboten hat und rockt wieder kräftig gegen rechts — inzwischen erschreckenderweise wichtiger denn je. Doch oh Glück, zu keiner Zeit läßt Lindi das Lustprinzip leiden. Nicht in seinem Sturm- und Drang-Duett mit der göttlichen Nina Hagen („Romeo & Juliaaah“), nicht im Tanzflohr-Füller „Sex im Radio“, nicht im „Körper“-Song mit den A-cappella-Prinzen aus Leipzig. Wer’s betulicher braucht — bitte schön. El Panico hat auch wieder ein paar bollerig-brillante Balladen und Lovesongs im Angebot. Doch Spaß bleibt oberstes Prinzip. Und auch das ist in dieser Zeit verdammt wichtig.