UFO – The Wild, The Willing And The Innocent

Michael Schenker hinterließ eine ziemliche Lücke, als er UFO vor gut zwei Jahren verließ, wie man auf dem Vorgänger NO PLACE TO RUN deutlich spüren kann. Nachdem jetzt auch noch der drollige Tastenmann Paul Raymond zur Michael Schenker Group gewechselt hat, liegt die Vermutung nahe, daß bei UFO endgültig die Luft raus ist. Aber Paul Chapman (git) und Neil Carter (Kb, git) haben sich inzwischen glänzend in die Band integriert. Und vor allem beging die Gruppe nicht noch einmal den Fehler, sich von einem Geschäftemacher wie George Martin produzieren zu lassen, sondern nahm die Sache diesmal selbst in die Hand. Das Ergebnis ist ausgesprochen positiv: eine schöne Ballade („Profession Of Violence“) und sieben typische UFO-Nummern, sowohl technisch als auch kompositorisch durchweg überdurchschnittlich, einige (z. B. „It’s Killing Me“) vielleicht sogar vom Format der alten Klassiker.

Zur Musik selbst braucht man wohl nicht mehr viel zu sagen, UFO spielen immer noch heavy, aber ohne dabei dröhnig zu wirken; im Gegenteil, durch Phil Moggs angenehm klare Stimme klingt vieles sogar melodisch. THE WILD, THE WILLING AND THE INNOCENT ist wieder so ein tolles und in sich geschlossenes Album, wie man es seit Jahren von den unbekannten Fliegern gewohnt war.