Uncletupelo :: March 16—2O, 1992 (Semaphore)
Das hat mon lange nicht mehr gehört: Da singt ein Mann zur akustischen Gitarre vom .Dirty copitalist System* — und es wirkt nicht mal peinlich. Nur bizarr. So streng und schlicht wie der Album-Titel ist auch die Musik: Folk & Country, und wie in einer Traumwelt fließen die Proportionen, das Tempo schleudert, als stilistische Eckpfeiler stehen Bob Dylan, Jahrgang ’63 und Gram Parsons im Raum. Peter Bück von R.E.M. hat dieses Quintett produziert, das hiermit bereits das dritte Album vorlegt. Neben Bück war auch R.E.M.’s Toningenieur John Keane als Gastmusiker tätig und steuerte Bouzouki, Mandoline, Geige und Banjo bei. Die hervorragend dichten Eigenkompositionen 6er Band harmonieren bestens mit den gut gewählten Traditionais, und selbst Tränendrücker wie ,l Wish My Baby Was Born“ klingen so knochenehrlich wie Sozial-Skizzen vom .Coalminers“-Schlag. Man muß diese rauhe Luft schon mögen, um den Uncle Tupelo nicht wunderlich zu finden. Wer ein Herz fürs Archaische hat, wird hier emotional gut durchgeschüttelt.
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