United – Slick
Steve Hewitt ist vor Begeisterung von seinem Schlagzeug-Schemel gefallen, derweil Brian Molko aus Gründen der Euphorie dem schwedischen Sängerkollegen Patrik einen ganzen Eimer von seinem Lieblings-Kajal geschenkt hat. Klingt ausgedacht, Ist es auch. Alles andere als ein Gerücht ist aber, dass Stefan Olsdal. von Beruf Bassspieler, United schon 2003 als „beste ungesignte Bond der Welt“ einsortierte und auch die anderen beiden Placebos Gefallen an United gefunden hatten – und zwar dergestalt, dass die fünf Schweden 2003/2004 im Vorprogramm von Placebo spielten. Den Plattenvertrag haben United längst in der Tasche und nunmehr wird slick, daheim in Skandinavien bereits seit 2004 zu haben, auch hier veröffentlicht. Und die Begeisterung, die dereinst Placebo befiel, will sich nicht so recht einstellen. United huldigen, etwa in „Needs“, den Sixties, haken ein bisschen beim Post-Man(dlchester-Rave nach und fummeln sich auch ein selbst angerührtes „Mandy“-Song-Töpfchen zurecht. Soll heißen: United werkeln daran – am besten in „Friends Unknown“ -, Indie und Mainstream [= Mandy] verschmelzen zu lassen. Doch was sie auch tun: Nicht nur der letzte, sogar der vorletzte Biss fehlt. Brav ist slick. in langsamen Liedern wie „Walk On Water“ gar so bieder und dröhnend langweilig wie Eskobar Wobei man ganz klar sagen muss: Eskobar haben die hipperen Frisuren, und womöglich ist das gar der Punkt: United ist eine Band, die man beim Friseur hören sollte. Weil slick dann schließlich doch so spießig ist wie die „Bunte“.
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