Van Halen – Fairwarning
Diese Platte hat zwei Seiten. Logisch, was? Aber ich meine die positive und die negative. Positiv: Van Halen sind sofort zu erkennen. Sie haben ihren eigenen Spiel-Stil gefunden. David Lee’s Organ hört man meilenweit auch ohne Mikrofon/Verstärker. Okay. Und die vier sind fantastische Musiker. Handwerklich haben sie alles drauf. Das steht auf der Habenseite. Negativ: Ihre Songs sind langweilig. Kompositorisch kann mich nichts anmachen. Ihre Fremdtitel („You Really Got Me“ z.B.) sind die stärksten Nummern. Auf ihrem vierten Album spielen sie leider nur eigenes Zeug. Und wenn auch die Plattenfirma meint, ihre Blues-Basis sei auf dieser Platte verstärkt zu hören – is‘ nich … Der Wunsch ist der Vater des Gedanken.
Trotzdem – dank Erkennbarkeit und sieltechnischen Könnens – ist FAIR WARNING eine gute Scheibe. Edward greift differenzierter als sonst in die Saiten, das Baß-Spiel Michael Anthonys ist toll und auch sonst stimmen die Arrangements. Man muß öfter als sonst gewohnt bei VH die Nadel auflegen, um Gefallen an dieser LP zu finden. Daß Van Haien live wahnsinnig abheben, ist inzwischen ein alter Hut. Und bei ihrer eigenen Art des Power-Rocks würde ich mir echt wünschen, sie spielten gute Nummern nach. Nur mit den Tantiemen stimmts dann wohl nicht mehr so…
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