Vanessa Carlton – Be Not Nobody
Haben wir es hier mit der Vanessa Mae des gediegenen Piano-Pop zu tun? Ziemlich selbstbewusst gibt sich die 21-Jährige aus Milford, Pennsylvania, jedenfalls schon mal:“I released this album for myself, for no one else. “ Mit BE NOT NOBODY kann Vanessa Carlton nun zeigen, was in ihr steckt: eine ganze Menge nämlich. Die Tochter einer Klavierlehrerin, in Sachen Wolfgang Amadeus Mozart und Claude Debussy folglich vehement vorbelastet, schrieb zehn der elf Songs ihres von A&M-Präsident Ron Fair produzierten Debütalbums selbst, wobei die erste Single „A Thousand Miles“ noch am kommerziellsten ausfiel. Die restlichen Tracks indes sind – mit Ausnahme des auch nicht sonderlich spannenden Rolling Stones-Covers „Paint It Black“ – längst nicht gleichermaßen süffig geraten. Da hat’s gelegentlich ausufernde Instrumentalpassagen, und das vielköpfige Orchester geigt sich fleißig eins, während Ex-Ballerina Vanessa, unterstützt von crediblen Altmeistern wie den Phil-Collins-Gefolgsleuten Leland Sklar (Bass) und Luis Conte (Percussion), ihre Stimme mit einer für einen Youngster erstaunlichen Reife und Coolness durch diverse Phrasierungshöhen und -Tiefen scheucht. Weil es aber der breiten Masse heutzutage nun mal nicht in erster Linie um Substanz geht, dürfte es ihr anspruchsvoller Adult-Pop auf lange Sicht doch einigermaßen schwer haben. Immerhin: Stevie Nicks hat hiermit ausgedient.
www.vanessacarlton.com
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