Vernon Reid/Elliot Sharp/David Torn – Guitar Oblique
Wem klingeln nicht noch die Ohren vom ‚)6er-Gitarren-Noise-Showdown, den Derek Bailey und Pat Metheny in der New Yorker Knitting Factory veranstalteten? An gleicher Stelle zogen nun drei Charakterköpfe ihre Saiten auf, um die Vorstellungen vom unterhaltsamen Gitarren-Kreis implodieren zu lassen: Vernon Reid (Living Colour), der sowieso ständig sein Instrument in New Yorker Clubs einstöpselt, nebst dem als kompromißlos bekannten Underground-Malocher Elliott Sharp und dem Lyriker David Torn. Und natürlich laufen die Improvisationen in alle Richtungen, wobei aber die Hardcore-Meßlatte von Metheny und Co. unangetastet bleibt. Die Sound-Landschaften sind bizarr, spröde und voller Leidenschaft – feingesponnene Fingerübungen, die sich nur sporadisch auf die synthiegespeiste Rhythmus-Grundierung oder den Funk-Groove verlassen. Die Avantgarde lebt schließlich von konstruktiven und überraschenden Wendungen. Und davon haben die FabThree trotz oder gerade wegen ihrer unterschiedlichen Handschriften eine Menge zu bieten.
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