Vert – The Köln Konzert

Der Esoterik verdächtige Jazz-Pianist Keith Jarrett nahm 1975 für das Münchener ECM-Label das Album THE KÖLN CONCERT auf. 24 Jahre später, exakt am 6. Mai 1999, spielte Adam Butler alias Vert in der Kölner White Noise Bar diese von jenen Aufnahmen inspirierte Platte ein. Durch Dekonstruktion des ursprünglichen Materials und vor allem auf Basis eigener Kompositionen, werden die Tracks zu Coverversionen im eigentlichen Sinne des Wortes. Im Rahmen eines für einen Elektroniker eher unüblichen Vorgehens trifft Klaviermusik auf verstörende elektronische Sounds. Das Album bewegt sich damit im Niemandsland zwischen Elektronika und Jazz, wobei beim Hören klar wird, wie unpassend solche Genrezuschreibungen sein können. Die wohl wichtigste Leistung von Vert besteht aber in der Verbindung von Komposition mit Improvisation – beides Elemente des Jazz – und könnte damit elektronische Musik, die bislang vor allem auf Improvisation beruhte, in eine neue Dimension führen.