Vic Chesnutt – Silver Lake
Man denkt an die besten Werke Bob Dylans. Neil Youngs und Kevin Coynes, an Blood On The Tracks, On The Beach und Marjory Razorblade also wenn Vic Chesnutt anhebt zu singen:
„Forget everything I ever told you / Im sure I lied way more than twice.“ Mag ja sein, dass er einem die Hucke vollgelogen hat, der listige kleine Mann im Rollstuhl. Und doch ist er einer der wenigen, die einem fehlen, wenn man länger nichts von ihnen gehört hat. Zerschossene LoFi-Recordings; sanfte Folk-Tunes mit süßen Melodien; Konzeptalben, bei denen Lambchop als Backing Band fungierte; R-O-C-K an der Seite von Widespread Panic unter dem Moniker Brute: Der 39-Jährige aus Jacksonville, Florida, der seit Jahr und Tag in Athens, Georgia, lebt, ist fraglos eines der letzten Originale der populären Musik – und Silver Lake das großartigste unter seinen vielen guten Alben; eines, das stolzen Lärm wie einst bei Crazy Horse („2nd Floor“) neben stille Poesie von betörender Schönheit („Styrofoam“) stellt, majestätische Balladen („Stay Inside“) neben Ausbrüche bizarren Humors („Sultan, So Mighty“), sanft fließenden Folk-Pop („Fa-La-La“) neben einen die Seele verbrennenden Geniestreich wie „Wren’s Nest“. Eingespielt wurde all das in nur 14 Tagen in L. A. unter der Ägide von Mark Howard (Bob Dylan, U 2) und mit Daryl Johnson (bg), Patrick Warren (keyb), Doug Pettibone (g), Mike Stinson (dr) und Don Heffington (dr) als furios agierender Begleitband. Hut ab. Mr. Chesnutt. www.vicchesnutt.com
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