Virginia Jetzt! – Anfänger
Damit kriegen sie dich. Wenn sie dich nicht schon haben. Weil nach den ersten vier Klavierakkorden Sommer ist und doch nicht bleibt. Weil da nun Wolken sind am Himmel, den die vier Jungs aus Berlin mit ihrem Debütalbum WER HAT ANGST VOR VIRGINIA jetzt so strahlend blau bepinselten, und diese Wolken Schatten werfen. Chöre, Streicher, mollgetönter Gitarrenminimalismus. Das Totschlagargument Mädchenmusik: totgeschlagen. Insofern ist anfanger das konsensfähigere Album und der richtige Schritt einer Band, die weg will vom Indie-Image, hin zum Pop. Es bleibt ja auch so noch genug Platz für Schwärmereien und jugendliche Leichtigkeit. „Zuerst kommt der Blitz, dann kommt der Donner und am Ende ein ganzer Sommer“, sinniert Nino Skrotzki über grollenden Drums und zarten Geigen in „Ein ganzer Sommer“, dem Song, der textlich wie musikalisch die Brücke schlägt zwischen Anfänger und der letzten Platte, wohl auch deshalb zur ersten Single erkoren wurde. Und die zweite wird dann bitte „Liebeslieder“. Diese überragenden vier Minuten Punkrock light, die sich vom ersten Hören an im Ohr festbeißen und allein schon Grund genug sind, dieses Album besonders griffbereit im Plattenschrank aufzubewahren. Aus denen nicht weniger spricht als die Zerrissenheit einer Generation zwischen Mut und Skepsis, Optimismus und Schwarzseherei. „Ich will Liebeslieder schreiben, die so nah sind am Gefühl, die so wahr sind und so weh tun, dass sie keiner hören will. Wer das in diesem Jahr noch schöner sagen will, sullte sich schleunigst Gedanken machen.
Word Up: „Was waren wir naiv/ Verrückte Liebeslieder/Ds sollte alles mein sein / Doch jetzt hast du es wieder. “ aus „In der Finsternis“
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