WACO BROTHERS – Electric Waco Chair :: EXTREM-COUNTRY
Die Waco Brüder machen dem Country-Genre mächtig Feuer unterm Stetson.
Franz „Auf des toten Mannes Kiste“ Dobler und ein paar andere kluge Köpfe behaupten ja steif und fest, nicht die Jayhawks – die von früher, schon klar – noch Son Volt, Wilco oder die Continental Drifters seien die beste Countryrock-, Americana- oder Wie-immer-Sie’s-nennen-wollen-Kapelle der Neuzeit, sondern diese hier: die Waco Brothers aus Chicago. Dass vier Sechstel der Bruderschaft aus Großbritannien stammen, passt dabei ins schräge Bild. Daheim gelang Ober-Waco Jon Langford mit seiner Band Mekons und ihrem trunken-pubrockenden Folkpunkcountry-Werk FEAR & WHISKEY anno 1985 Epochales. Viel später und viele Meilen entfernt traf Herr Langford einige andere toughe Jungs, und gemeinsam versuchen sie seit fünf Jahren und vier Alben unter dem Namen Waco Brothers, „die härteste und extremste Country-Band zu sein“. Mit Platte Nummer fünf, hübsch treffend ELECTRIC WACO CHAIR betitelt, sind sie so gut wie am Ziel ihres Ansinnens: „Walking On Hell’s Roof Looking At The Flowers“ packt Johnny Cash-Ekstase auf Clash-Emphase, auf „Nothing To Say“ wäre Joe Strummer, auf „Make Things Happen“ Jay Farrar, auf „Fox River“ Jeff Tweedy und auf „Jamaican Radio Orbituary“ gar der selige Gram Parsons stolz. Keinen Deut schlechter die übrigen acht Songs: scheppernder Gitarrenlärm mit Fiedel- und Orgeleinwürfen, knarzige Ohrwürmer, die brennen und bluten wie ein Sonnenuntergang am Ende eines hitzeflirrenden Augusttages. „Friday night songs for working folks“? Yippieyeah. www.bloodshotrecords.com
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