Waldeck – The Night Garden Reflowered

Verändere einen Song, gib ihm einen passenden Titel und mache gute Miene dazu. Das wusste auch schon George „Der-Herr-hab-ihn-selig“ Harrison, als er aus dem alten Chiffons-Hit „He’s So Fine“ seinen Millionseller „My Sweet Lord“ machte. Der Wiener Produzent Klaus Waldeck gehört auch zu den Freunden solcher Workouts. Jetzt gibt es zu seinem letztjährigen Album THE NIGHT GARDEN eine Remix-Kollektion, die die Geschichte einer Metamorphose Track für Track erzählt. Aus dem melancholischen NIGHT GARDEN ist ein begrünter Flutlichtplatz für diverse sportliche Aktivitäten geworden: House, Filmmusik, freie Formen, Folk und Reggae. Dass dabei alte „Hits“ auftauchen, ist nur normal. „This Isn’t Maybe“ in der Bearbeitung von Mushroom Dive erinnert für ein paar Takte an den Doors-Klassiker „Riders On The Storm“, der Wiener Produzentenkollege Urbs hat aus „Fallen Angel“ einen todschicken Retro-Bossa gebastelt. „I Talk To The Wind“, eine Robert-Fripp-Komposition, die schon Camper Van Beethoven und Eugene Chadbourne aufs Schönste zerfranst haben, kommt hier als doppeltes Cover: die Waldeck-Version hat Porn-Folk-Papst Kid Loco noch einmal neu abgeschmeckt, mit Zucker, mil Creme fraiche und exotischen Früchten garniert. Solch delikate Zutaten hat es hier an allen Ecken und Enden, man höre nur einmal, was die Wiener Reggae-Spezis Dubble Standart aus „Floater“ gemacht haben einen kranken Soundeffekt-Dub, für den auch Mad Professor und Lee Perry gerne die Patenschaft übernommen hätten.

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