Wall of Voodoo – Dark Continent
„I was walking through the jungle and I was looking for good business, something to take away the risk…“
Wer sich noch an das aufregende Gefühl erinnern kann, das „Planet Ciaire“, die erste Single der B-52’s ausgelöst hat, der wird beim Anhören dieses Debütalbums von Wall of Voodoo zumindest ein angenehmes Prickeln empfinden – die Untertreibung nur deshalb, weil kritische Ohren natürlich sofort die Einflüsse orten und nichts Neues entdecken können. Aber für mich klingt das Album DARK CONTINENT jedenfalls so, wie ich es eigentlich von der zweiten B-52’s-LP erwartet habe. Diese Faszination scheinen aber offensichtlich immer nur die Erstlings-LPs zu besitzen (mal abwarten, was von Wall of Voodoo nachkommen wird). Das Quintett aus Los Angeles bleibt im Anonymen, so liest es sich jedenfalls im Firmen-Info, obwohl Namen und Foto der Musiker auf dem Cover abgedruckt sind. Daß es früher Musik für Science-Fiction-Filme komponiert hat, ist bei den zweideutigen Texten durchaus glaubhaft. Mysteriös bis albern, ein wenig Fantasy-Gefühl in der Großstadtwildnis, forciert und ungewöhnlich gesungen, das macht sie noch reizvoller. Die moderne Tanzmusik mit verdrehten Dschungelrhythmen ist eine wohldosierte Mischung aus B-52’s, Residents, Yello und einem Schuß Bow Wow Wow! Und wie es sich für den Urwald-Sound gehört, heißen die Stücke „Tse Tse Fly“ oder „Animal Day“, aber auch „Two Minutes Till Lunch“ oder „Me And My Dad“. Das geht in die Beine und erzeugt bisweilen etwas Gänsehaut und ist, wies einer der schönsten Titel dieser LP schon sagt, absolut was für „Good Times“.
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