Wallenstein – Fräulein
Wallenstein, Pop-Gruppe aus Mönchengladbach. Letzte LP: BLUE-EYED BOYS, ein Ausrutscher in Schlagergefilde. Neue LP: FRÄULEIN. Nach Wallensteins erster Platte BLITZKRIEG waren es immer englische Titel gewesen. Back To The Roots? Dennoch: Das einzige Bekenntnis zur Nationalität, das zu finden ist. Beim Blick aufs Begleitschreiben fällt mir die Länge der Songs auf: Keiner geht weit über 4 Minuten. Das kann nur eine Popplatte sein oder? Jürgen Dollase, Keyboarder, hat alle Stücke geschrieben. Erste Seite, erster Song: „Woman In Love“. Ich hatte recht, es ist Pop. Sauberste Machart. Das Gitarrensolo klingt nach Brian May, was nicht die einzige stilistische Parallele zu Queen ist. Nächster Song: „Rock High“. Es hört sich an, als gäbe man sich wirklich die größte Mühe, dem Anspruch des Titels gerecht zu werden. Hier klingt es nach Status Quo, Boogie-Schema etc. Und dann: „Father And Son“, pathetischer Titel, so die Musik? Mehrstimmiger Gesang, der Synthi klingt nach Geige. Wallenstein für den Gallenstein? Es ist sicher nicht Wallensteins Sache, Songs mit „Tiefgang“ zu produzieren. Ihre Stärke liegt in den mitf fempo-Popnummern, was der Rest des Albums beweist. Just have a good timc. Tanze dazu, unterhalte dich. Aber suche um Gottes Willen keinen Anspruch. Damit haben Wallenstein nichts zu schaffen. Tatsächlich macht es Spaß, ihnen zuzuhören. Tatsächlich besitzen sie längst internationales Format. Tips: „We Need Your Love“ und der gelungene Abschluß „Downtown“.
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