Was
Und es begab sich zu der Zeit, als der Frühling das Land und seine Flüsse von Eis und Schnee befreite. Da zog so mancher Musikschreiber wieder über die Flohmärkte, um seltenes, lange vergessenes Liedgut aus staubigen Kisten zu befreien und in seine Schallplattensammlung einzuverleiben. An einem sonnigen Aprilsonntag geschah in Berlin ein Wunder. In einer dieser staubigen Kisten fand sich ein praktisch neues Exemplar des Was-(Not Was)-Debütalbums out comes the freaks. Diese mittlerweile sehr seltene Platte aus dem Juni 1981 zählt zu den musikalischen Legenden. Sie zeigt, dass Detroit in der Zeit nach Motown-Soul und vor Techno eine echte Funk-Kapitale war. Neben George Clinton zeichneten hierfür die Brüder David und Don Was verantwortlich, denen auf ihrem Debütalbum der gewagte Balanceakt zwischen Funk und Disco glückte. Glücklicherweise gibt es diesen Klassiker aus den achtziger Jahren nun endlich wieder, als CD und um einige 12-lnch-Mixe ergänzt. Jetzt können also auch Nicht-Flohmarkt-Gänger dieses Juwel nach Hause holen. Aus der heutigen Sicht erscheinen einige Tracks dieser Platte wie prophetische Ausblicke in die Zukunft der Tanzmusik. Das Titelstück zum Beispiel, ein funky Disco-Burner, klingt wie eine Proto-Housetune, die den Weg nach Chicago und New York weist. Schon wegen dieses einen Songs lohnt sich der Kauf dieser CD.
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