Way Beyond Nashville
Dritte Episode aus der beyond NASHVILLE-Serie, die 18-Song-Begleitung zum gefeierten Americana-Festival gleichen Namens in London. Nun wird ja seit den Charts-Erfolgen von Calexico und Lambchop eifrig kompiliert, um ein bislang countryfernes Publikum mit dem real deal bekannt zu machen. Den Heißhunger der Neucountrianer auf bislang unentdeckte Bands aus der Roots- oder Alternative-Country-Szene kann way beyond nashville nicht oder nicht über die komplette Strecke von 75 Minuten stillen. Zwischen die bekannten Großtaten (weitgehend aktuelle Beiträge von The Sleepy Jackson, Jeb Loy Nichols, Howe Gelb, Laura Cantrell und Nicolai Dungers wunderschönes „Last Night I Dreamt Of Mississippi“) haben sich ein paar Honky-Tonk- und Blues-Beiträge geschlichen, die zwar vollkommen schleimfrei und also country-radiountauglich sind, aber anderen Klischees hörbar Tribut zolten. Wer braucht schon das spätgothische Country-Theater der Mary Gauthier oder die albernen Bastard Sons Of Johnny Cash? Die Hillbilty-Version von „Walk This Way“ zum Album-Finale ist dagegen der Hit, das hat Ssssswing. Während beim britischen Casual Label dieses Album zusammengestellt wurde, hatte Johnny Cash sich aufgemacht, seinen Schöpfer zu treffen. Wir erinnern uns an den gestreckten Mittelfinger, den er vor ein paar Jahren dem Country-Music-Establishment in einer Billboard-Anzeige gewidmet hatte.
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