Waylon Jennings – The Journey: Six Strings Away
Der zweite Teil der Bear Family-Chronik mit Waylon Jennings Vor-Outlaw-Aufnahmen beginnt im August 1968 und endet 1972. Eine Periode, in der Jennings mehr und mehr vom Nashville-Sound frustriert wurde und künstlerischen und privaten Kummer mit Alkohol und Tabletten zu betäuben versuchte. Dass Waylon selbst in dieser Zeit eine Reihe hervorragender bis genialer Aufnahmen gelang, spricht für seine künstlerische Begabung. Dass er neben Songs von Country-Kollegen wie Johnny Cash („Folsom Prison Blues“), Willie Nelson, Kris Kristofferson („Me And Bobby McGee“) Merle Haggard oder Don Gibson immer wieder auch artfremde Stücke in sein Repertoire aufnahm, spricht für seine musikaliche Weitsicht: Die wunderschöne Version von Paul Simons „Bridge OverTroubled Water“ (im Duett mit seiner Frau Jessi Coulter) etwa, oder „Sweetheart“ von den BeeGees und“HonkyTonk Women“der Rolling Stones in einer, ähem, seltsamen Version.THE JOURNEY: SIX STRINGS AWAY enthält knapp 150 Aufnahmen auf sechs CDs, mithin die kompletten Waylon-Alben JEWELS, JUST TO SATISFY YOU, THE TAKER/TULSA, SINGER OF SAD SONGS (1970 von Lee Hazlewood in Hollywood produziert), CEDARTOWN, GEORGIA, GOOD HEARTED WOMAN und LADIES LOVE OUTLAWS von 1972, das viele unfertige Songs enthielt, die Jennings gar nicht zur Veröffentlichung bestimmt hatte, das aber sein Image als Outlaw begründete.“Es war die Nashville-Tradition, die wie ein riesiger Stein auf seinem musikalischen Weg lag“, urteilt Waylons Biograph Lenny Kaye,“er musste ihn entweder überwinden oder ihn sprengen“. Waylon Jennings tat beides, ließ sich die Haare und einen Bart wachsen, und wurde der Prototyp des Country-Outlaws.
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