Weather Report – Mr. Gone

Fühlbar gewachsen ist der Einfluß von Jaco Pastorius bei Weather Report. An „Mr.Gone“ wirkte der Bassist, neben Keyboarddrücker Joe Zawinul, sogar als Co-Produzent mit. Pastorius hat zwar nur zwei der acht Nummern komponiert, stärker wirkt jedoch sein Einfluß auf das Gesamtkonzept der Gruppe – zugunsten des Rhythmus nämlich. Beiseite gedrückt worden sind dabei die sensiblen Klanggespinste von früher.

Symptomatisch ist das Titelstück. Es beginnt wie eine jener phantasiereichen Stories, wie sie in „I Sing The Body Electric“ oder „Sweetnighter“ enthalten sind, schlägt dann aber schnell zu einem 4/4-Metrum um, über dem melodisch nichts aufregendes passiert. Pastorius‘ unglaublich fixes Fingerspiel an der Baßgitarre kann man in seiner Featurenummer „Punk Jazz“ (die nichts mit New Wave zu tun hat) bewundern, in der aber auch Wayne Shorter ein Fragment von Solo auf dem Sopransaxophon ablassen darf. Melodisch ist das alles ein bißchen dünne. Anatomisch gesehen, hat Weather Report den Ansatzpunkt seiner Wirkung vom Kopf in die Beine verlagert. Übrigens irrt CBS, wenn sie „Mr. Gone“ als siebtes Album von Weather Report zählt; es ist, einschließlich der legendären japanischen Live-Doppel-LP, das neunte.