Weird Al Yankovic – Running With Scissors

Seit über 15 Jahren schon gibt Weird Al Yankovic den Clown im US-Musikbusiness. Auf mehr als zehn Alben parodierte der Kalifonier mit dem großen Kopf und der seltsamen Frisur alles, was Rang und Namen hat. Sogar Nirvana meinten einst, sie hätten erst wirklich geglaubt, daß sie berühmt seien, als Weird Al Yankovic „Smells Like Teen Spirit“ durch den Kakao zog. Dabei beläßt es der 39jährige meist nicht bei verqueren Coverversionen, sondern verpaßt den Songs gleich noch einen komplett neuen Text. So auch auf RUNNING WITH SCISSORS. Da wird Don McLeans Klassiker „American Pie“ zu „The Saga Begins“, einer Abhandlung über „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“. Textprobe gefällig? „Oh my my, this here Anakin guy/Maybe Vader someday later – now he’s just a small fry (…) saying soon I’m gonna be a Jedi.“ Auch The Offspring („Pretty Fly For A Rabbi“). Puff Daddy („It’s All About The Pentiums“) und die Cherry Poppin‘ Daddies („Grapefruit Diet“ statt „Zoot Zoot Riot“) müssen dran glauben. Daneben gibt’s wie immer auch eigene Songs, unter anderem eine bitterböse Abrechnung mit Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder („My Babys In Love With Eddie Vedder“). Auszug: „She thinks he’s so damn disfunctional and Generation X-y,yeah he’s her favorite slacker murti-millionaire.“ Und natürlich darf auf Running With Scissors auch die bewährte Alternative-Hits-Polka nicht fehlen: Diesmal verwurstet Weird Al Yankovic unter anderem „Walking On The Sun“ von Smash Mouth,“The Dope Show“ (Marilyn Manson), „Ray Of Light“ (Madonna) und „Intergalactic“ von den Beastie Boys zu einem grausamen Heimorgel-Medley, das selbst die abseitigen Parodien eines Mambo Kurt originalgetreu erscheinen läßt. Kurzum: Großartig.