Western Electric – Western Electric

Sid Griffin ist einer der Musiker, die ähnlich wie die heute noch aktiven Steve Wynn (Dream Syndicate) oder Chuck Prophet (Green On Red) mit ihren Bands in den Achtzigern mit zur Speerspitze des US-Südwest-Rocks zwischen LA. und Tucson gezählt, doch leider nie großen Star-Ruhm erreichen konnten. Damals war Griffin mit seinen Long Ryders worauf unter anderem das „y“ im Bandnamen hinwies – auf den Spuren der Byrds unterwegs. Der Byrds allerdings mit dem Country-Touch.als die Band unter dem Einfluss von Gram Parsons stand. Einem großartigen Album wie NATIVE SONS (1984) folgten weitere Exkursionen Richtung Countryrock, die Mitarbeit auf dem fantastischen Sessionsalbum THE LOST WEEKEND von Danny & Dusty (mit Steve Wynn, Dan Stuart und anderen Größen der Südwest-Rock-Szene) ehe sich die Long Ryders auflösten. Griffin machte fortan mit neuen Gefährten alsThe Coal Porters weiter. Mit Western Electric hat Griffin ein neues Projekt am Start, auf dem er seine musikalische Herkunft nicht verleugnet, gleichzeitig aber auch Richtung Moderne schielt. So stehen einem massiven Einsatz an wunderschönen Pedal-Steel-Gitarren bei einigen Tracks moderne Rhythmen gegenüber. Sowohl „The Power OfGlory“ als auch „Faithless Discipline“ grooven im Hier und Jetzt, ersteres erinnert ganz entfernt an den schon etwas angegrauten Manchester-Rave, letzteres kommt triphoppig daher. Traditionalisten sollte das aber nicht weiter verstören, wurde hier doch sehr behutsam modernisiert und nicht nur d3s epische „Whirlwinds“ oder die Gene „Byrds“ Clark Cover-Version „Straight From The Hear“ (mit Gastsänger Robyn Hitchcock) sollten Freunden byrdesken Country-Pops und neuer Americana-Bands gefallen.