Will Oldham – Joya
Der Mann kann sich einfach nicht entscheiden: Mal tritt er als Palace, Palace Brothers, Palace Songs oder auch unter seinem eigenen Namen Will Oldham an die Öffentlichkeit. Die Namen mögen variieren, der Rest bleibt unverkennbar egal, mit welcher Besetzung er auch antritt. Diesmal sind es übrigens Bob Arello, Colin Gagon und Dave Pajo. Oldham gilt als Anti-Star schlechthin. Das macht ihn zum Liebling kopflastiger Schreiberlinge, weltfremder Twens und schüchterner Mädchen. Will ist einer für alle. Musikalisch kultiviert er auf JOYA einmal mehr das, was ihn in seiner unnachahmlichen Art auszeichnet: ein wenig verquerer Folk, schräger Großstadtblues, romantischer Akustik-Kram. Ist das LoFi? Muß wohl so sein. Schon allein deshalb, weil keine andere Bezeichnung paßt. Klingt ja auch irgendwie schön. Genau wie die zweideutigen Nettigkeiten in „New Gypsy“, „Be Still And Know God“ oder „Open Your Heart“, die der Meister mit kratzigem Stimmchen zum Besten gibt. Hier geht es nur um „das Eine“- gleich 12 Mal. In immer anderen Konstellationen und Variationen. Von wegen schüchterner Bursche. Oldham hat es faustdick hinter den Ohren. Wenn stille Wasser schmutzig sind, dann ist das hier die reinste Kloake.
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