Windmill – Epcot Startields
Ambientpop: Selten klang Weltschmerz so wundervoll wie auf dem neuen Album von Matthew Thomas Dillon. EPCOT STARFIELDS klingt ziemlich genau so, als wäre es in totaler Abgeschiedenheit und kurz nach einem bösartigen Kälteeinbruch aufgenommen worden vom einsamsten Menschen der Welt, geplagt von einer mittelschweren Herbstdepression, weggeschlossen in einer kleinen fensterlosen Kammer und nur ausgestattet mit dem nötigsten Instrumentarium, zwei, drei Stangen Zigaretten und einem unübersehbaren Dachschaden. Dass all das – abgesehen von ein paar unwesentlichen Details – weitgehend den tatsächlichen Produktionsumständen dieser Musik entspricht, ist dabei noch nicht einmal das Wunderlichste an diesem wunderbaren neuen Album von Matthew Thomas Dillon, der sich hinter dem Pseudonym Windmill versteckt. Nein, noch erstaunlicher ist, dass all das Jammern und Klagen, die ganze Verzweiflung und Verzagtheit, das disparate Klavier und die verhuschten Streicher, die zerbrechlichen Melodien und der fragile Gesang, dass all diese waidwunde Schönheit ausgerechnet inspiriert wurde von Epcot, einem in Florida gelegenem Vergnügungspark des Entertainmentkonzerns Disney. Also singt Dillon nun über Fahrgeschäfte und 3-D-Kinos und befördert das profane Unterhaltungsgewerbe zur schwerwiegenden Metapher für das große Leben. Aber auch egal: Selten zuvor klang Weltschmerz so wundervoll.
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