Wish You Too Best Christmas Ever

Soul, Blues, Country, etwas Punk und Pop: 20 Lieder zum Fest, die uns auch im Rest des Jahres nicht die Schamesröte ins Gesicht treiben würden.

Natürlich gibt es schon sehr viele schöne R’n’B und Jazz- und Americana- und Electro-Weihnachtscompilations, natürlich wollen wir auch Phil Spectors grandioses Feststück und das tolle Reggae-Christmas-Box-Set von Trojan nichtvergessen, und alles von Odetta bis Iva Bittova, was das Herz unterm Tannenbaum schmelzen lässt. Aber ich sage mal, dass die Anschaffung einer neuen Christmas-Compilation pro Saison doch vor ein bisschen Festtags-Ennui schützt, vorausgesetzt, der wichtigste Feiertag im Jahr lässt einen grundsätzlich nicht ganz kalt. Wenn es denn eine Weihnachtsplatte im Jahr 2008 sein soll, empfehle ich geradeheraus die zweite Ausgabe der Sammlung best christmas ever des Münchener Tnkont-Labels.Herausgeberin Renate Heilmeier hat zwanzig Liederzum Fest der Feste zusammengetragen, die einem auch im weiten Rest des wenig feierlichen Jahres nicht die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Mit anderen Worten: Diese Compilation streift die Trikont-Programmschwerpunkte Soul, Blues und Country. macht aber auch nicht vorm Zweiminuten-„Merry Christmas“ der Ramones halt. Dass im Anschluss an die New-York-Punk-Boys die bayrischen Japaner Coconamizum“Sleigh Ride“ einladen, ist eine hübsche Fußnote: Schließlich waren Coconami es, die dem Ramones-Klassiker „Sheena Is A Punkrocker“ zuletzt auf der Ukulele zu neuem Glanz verhalfen. Ernest Tubb (nahm „Blue Christmas“ noch vor Elvis auf) und Bill Monroe („Christmas Time’s A Coming“) demonstrieren, warum Country und Bluegrass und Weihnachten ein so tolles Gespann bilden; bei Bill Monroe hat das auch mit dem Nachhausekommen zu tun. Ja, und Marianne Dissard & Amparo Sanchez machen etwas ganz Großartiges, wenn sie singen: „je et tu ne croient plus au pere noel“ Das ist vielleicht auch das Geheimnisvon Weihnachten: Selbst (oder: gerade) ein Anti-Christmas-Song kann das Fest noch verzaubern.

www.trikont.de