Wolf Maahn – Direkt ins Blut
Unplugged-Platten sind in der Regel verkappte Greatest Hits-Sampler mit dem Reiz des Neuarrangierten. Wolf Maahns „Direkt ins Blut“ macht da keine Ausnahme: „Wir haben Titel ausgewählt, die akustisch funktionieren und zugleich auch für ein Best-Of-Projekt taugen“, charakterisiert Maahn das deutsche Unplugged-Pilotprojekt. Hört man das dampfige 76-Minuten-Set, das in einem winzigen Aufnahmeraum live eingespelt wurde, fragt einen das kleine, gelbe Männchen namens Neid, warum man nicht unter den 70 glücklichen Zuhörern war, die sich bei den Aufnahmen zwischen den Kabeln und Mikros in das Studio quetschten. Neben den neuen Kianggewändern für alte Bekannte („Die Sucht der Träumer“ als Blues, „Kleine Helden“ mit dezentem Reggae-Groove) sorgt vor allem die Heilhecker-Gitarre, egal ob plugged oder nicht, für Druck. Ebenfalls reizvoll: die Folk-Untermalungen des Fiddlers Ashley Reed, der altbekannte Stücke wie „Irgendwo in Deutschland“ oder „Rosen im Asphalt“ eigenwillig neu inszeniert.
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