Wolf Maahn – Irgendwo in Deutschland
Wolf Maahn, als Produzent von Herbert Grönemeyer, Klaus Lage, Neue Heimat, Schröder Roadshow längst ein Trademark einheimischer Rockmusik, stellt mit IR-GENDWO IN DEUTSCHLAND die von ihm unlängst produzierte LP SCHWEISSPERLEN von Klaus Lage noch deutlich in den Schatten.
Maahns drittes Album überrascht zunächst durch eine ungewöhnlich rockige Orientierung; die bislang intensiv gepflegten Soul-Wurzeln des Kölners bleiben diesmal eher im verborgenen. Pure Spielfreude ist angesagt, IRGENDWO IN DEUTSCHLAND geht (so ein Songtitel) „Direkt ins Blut“. Das Album wirkt derart locker, als sei es live aufgenommen, offenbart andererseits bei jedem Takt neue und einfallsreiche Produktions-Details.
Trotz eines breiten Spektrums von unterschiedlichen musikalischen Intensitäten hinterläßt IRGENDWO einen abgerundeteren Eindruck als die letzte LP BISSE UND KÜSSE, die bekanntlich durch zwei grundverschiedene Seiten („Bisse“: Seite A/“Küsse“: Seite B) gekennzeichnet war. Primus inter pares, der Höhepunkt unter zahlreichen Glanzlichtern, ist diesmal „Fieber“, ein Song, der in puncto Gesang und Thematik an Bruce Springsteens beste Zeiten erinnert.
Textlich geht Maahn weiterhin eigene Wege. Zwischen aggressiven Attacken („Hobby Freud“) und eher introvertierten Reflexionen hat er als Songschreiber längst seine Identität gefunden. Ob nun Beziehungs-Songs, Beschreibungen bürgerlicher Mentalitäten oder Variationen über ein Träumer-Dasein, IRGENDWO IN DEUTSCHLAND ist für Maahn ein weiterer Schritt nach vorn.
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