Working Week – Fire In The Mountain

Ihre große Zeit scheint vorüber, zumindest was Trend und Nachfrage anbelangt. Seinerzeit im Zuge des halbherzigen Jazz-Revivals zu Ehren gekommen, bleiben Working Week, was sie stets waren – eine Kapelle, die sich am Schnittpunkt von Jazz, Soul, Reggae, Samba und Latin frei für einen der Stile entscheidet. Die stilistische Souveränität, mit der Working Week agieren, hat Vor- und Nachteile. Dem Formatdenken der Hitparade wird hier keine Rechnung getragen. Der aufgeklärte Hörer kann jedoch ein musikalisches Wechselbad nehmen, das Herz, Hirn und Tanzbein stimuliert.

Die WW-Köpfe Simon Booth und Larry Stabbins hoben den Stimmen ihrer verschiedenen Vokalisten keine Führungsrolle zugedacht: Sie sind Instrumente unter Instrumenten. Working Week legen sich nicht fest und schillern deshalb in unterschiedlichsten Farben: hier kurvenreiche Bläserfiguren („Waiting In Vain“), dort einschmeichelndes Saxophon („Flamenco“), mal klassische Bebop-Hektik, dann wieder weich konturierter Soul. Nur Könner dürfen das.