Wynton Marsalis – Black Codes
Jetzt ist er schon 23, der Trompeter Wynton Marsalis, sahnt einen Preis nach dem anderen ab und bringt mit Black Codes sein viertes Jazz-Soloalbum heraus (die meisten Preise hat er für seine Klassikplatten bekommen).
Seine steile Karriere scheint trotzdem erst am Anfang zu stehen. Bisher macht er nämlich noch „Qualitäts-Jazz“ – keine neuen Ideen, aber konventionelle Formen verblüffend virtuos aufbereitet. Nicht nur als Trompeter, auch als Komponist beweist er sich als ausgereift und inspiriert. Stilistisch liegen seine Wurzeln im Nach-Miles Davisschen Hard Bop a la VSOP: klar, swingend und genau durchdacht. Spontanität und Feuer kommen zwar etwas kurz, aber bei so viel Intellekt wären sie auch fast störend.
Wenn Wynton Marsalis es schafft, über seinen kopflastigen Schatten zu springen, dann wird aus ihm noch einer der wichtigsten Musiker des Jazz und nicht nur einer der besten.
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