X – Ain’t Love Grand

Eine musikalische Unbekannte ist dieses X nicht! 1977 als Neo-Punk-Quartett in Los Angeles gegründet, entwickelten sich John X. Doe (voc.b), Exene Cervenka (voc), Billy Zoom (g, sax) und DJ. Bonebrake (dr) zur Kultband des Bingenheimer Undergrounds. Zwei gut verkaufte Independent-LPs (Los Angelos, 1980, Wild Gift, 1981) bereiteten den Boden für die Zusammenarbeit mit Ex-Doors-Tastendrücker Ray Manzarek: Under The Big Blank Sun (1982) und More Fun In The New World (1983). Mit dem aggressiven Drei-Akkord-Punk britischer Provinienz hatte X von Anfang an wenig im Sinn. Auf der Basis eines energetischen Rock’n’Roll würzten sie ihre Originale mit einer Messerspitze Rockabilly, Blues oder Soul.

Das tun sie auch heute noch. Ain’t Love Grand, diesmal von Michael Wagener (Dokken, Accept, Great White) produziert, enthält zehn meist von der Gitarre dominierte Cervenka/Doe-Kompositionen.

Zum Glück jedoch beschränkt sich Wagener weitgehend darauf, die deftige Gitarre/Baß/Drum-Sprache von X einzufangen. Pluspunkte gibt’s für das zu selten eingesetzte Röhr-Saxofon, den dynamischen Wellengang in „l’ll Stand Up For You“ mit seinem Gitarren-Anker, das rasante „Little Honey“, den Floorstomper „Around My Heart“ und das oft erprobte und immer wieder wirkungsvolle Motorrad-Intro („Supercharged“).