Yello – Baby

Alphorn-Fanfaren zum Auftakt, dazu Paukenschläge wie weiland bei Straussens Zqrathustra-, Vello goes sinfonic? Doch nach dem 30-Sekunden-lntro klingt’s wieder vertraut: Dieter Meier rapt mit rauher Kehle als „Rubberbandmon“, Boris Blank entwirft atmosphärische Sound-Szenarien, wie wir sie von Yello kennen und lieben. Diesmal sind ihm ein paar besonders schöne gelungen: Im „Sticky Jungle“ beispielsweise trifft sich der rosarote Panther mit trompetenden Dickhäutern und hart rockenden Scorpions-Gitarren, und dazu wirbeln lustvoll die Trommeln. Nach wie vor erweist sich Bons als Meister der schlanken, ranken Rhythmus-Nummern, die kein Gramm zuviel Arrangement und die Perkussions-Effekte immer auf dem rechten Fleck haben. Einen zweiten Akzent setzen Meier und Blank bei Soundtrack-ähnlichen Stories wie „Ocean Club“, in denen Boris mit jazzigen Bläsern, wirbelnden Drums und allerlei thrillermäßigen So und-Effekten (schöne Grüße von Francis Durbridge!) mitternächtliche BarCodes zitiert und so das richtige Flair für Meiers Erzählungen schafft. Dieses Rezept taucht hier allerdings ein-, zweimal zu oft auf. Ansonsten überrascht BABY nicht mit revolutionären Neuerungen; aber dieses BABY ist makellos produziert, spannend wie ein Film mit Humphrey Bogart, unterhaltsam wie ein Besuch auf dem Rummelplatz und manchmal bunt wie ein Comic-Heft. Zum Schluß gibt’s mit .Sweet Thunder“ noch mal sinfonischen Zunder: Da grüßt Richard Strauss den Richard Wagner, und die röhrenden Hirsche brunften im Alpenglüh’n. Wir staunen und wundern uns ein wenig.