Yello – Touch Yello
Das Elektronik-Duo aus der Schweiz setzt mit gemütlichem Jazz und ätherischem Pop keine neuen Glanzlichter. Yello haben seit 1980, dem Jahr ihrer Gründung, nie aufgehört zu existieren, aber trotzdem sind sie eine 80er-Jahre-Band, weil sie seit den 80er-Jahren nichts gemacht haben, was man nicht schon aus den 80er Jahren von ihnen kennt. Wie wenig gewagt diese These ist, zeigt sich hier. Ihren ewigen Klassiker „Bostich“ intonieren sie noch mal als Zugabe in einer „reflektierten“ Version. 13 neue Stücke gibt es dazu, aber die hören sich auch sehr vertraut an. Dieter Meiers heiserer Monolog misst sich ein paar Mal mit einem Funkjam ä la James Brown. Gleich darauf gibt es die Hauptstimme auf diesem Album zu hören, sie gehört der ebenfalls aus der Schweiz stimmenden Heidi Happy (früher hatten Yello mal Shirley Bassey am Start, nur so zum Vergleich). Boris Blank kann sich einfach nicht von der Vergangenheit lösen, er entlockt seinen Geräten immer noch diese eigenartig blökenden Geräusche. Aber es zieht nicht. Wenn dann ausgerechnet Till Brönner mehrmals zu aseptischen Downtempobeats trötet, ist man endgültig bei gemütlicher Abendbeschallung fürs Chalet angelangt. Hilft also alles nichts, auch kein langes Herumreden: Yello sind Legenden, keine Frage; der Strom ist ihnen nicht ausgegangen, aber aus ihrer Musik ist die Luft raus.
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