Yngwie Malmsteen’s Rising Force – Odyssey

Noch ist der verbohrte Schwede nicht verloren. So makaber es auch klingen mag: Sein schwerer Autounfall hat ihn anscheinend zur Besinnung gebracht. Fast vergessen sind seine endlosen Saitenquälereien; zusammen mit seinem neuen Kompagnon, Ex-Rainbow-Sänger Joe Lynn Turner, hat er endlich einen Weg gefunden, seine selbstgefällige Gitarren-Zauberei auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Yngwie ordnet sich erstmals dem Song unter – und nicht dem unersättlichen Verlangen nach egozentrischen Gitarren-Exkursionen. Entsprechend ausgewogen und angenehm kommt die Musik der Malmsteen Combo denn auch daher. Amerikanischer Hardrock, der seine größte Wirkung allerdings aus diversen Rainbow-Anleihen zieht. Namentlich Songs wie „Hold On“, „Heaven Tonight“ und das erstaunlich kommerzielle „Now Is The Time“ lassen erkennen, daß der Flinkfinger den Rat seines Idols Ritchie Blackmore verstanden hat: weniger ist mehr. Nur hie und da tobt er sich ganz im Geiste eines Jimi Hendrix aus.