Youssou N Dour – Ba Tay

Künstlerisch führt der Superstar aus Senegal seit vielen Jahren ein Doppelleben. Neben den aufwändigen Produktionen für westliche Welt beglückt er sein heimisches Publikum mit Aufnahmen, die in Europa – wenn überhaupt – nur über spezielle Importeure afrikanischer Musik zu bekommen sind. Nach dem Flop seines Opus magnum JOKO bei Sony Music vor zwei Jahren steht Youssou N’Dour derzeit ohne einen Major-Vertrag da – und endlich findet sich ein Vertrieb, der BA TAY, seine mittlerweile ein Jahr alte Einspielung für die westafrikanische Fanbase, auch in Deutschland unter die Leute bringt. Obwohl dieses Album nur eine von vielen ähnlichen Produktionen – wie zuletzt REWMI oder das kleine Meisterwerk LII – Youssou N’Dours darstellt, offenbart BA TAY in (lediglich) acht Titeln die rhythmische Vielschichtigkeit des senegalesischen Nationalbeat, ohne dabei Zugeständnisse an den Mainstream zu bringen. Hier stellt Youssou N’Dour auch unter Beweis, dass erden Mbalax [sprich: ballach) auch in Reinform beherrscht wie kein Zweiter. Schließlich war er es, der dem gewöhnungsbedürftigen Stolperbeat in den achtziger Jahren zu ungeahnter Popularität unter seinen Landsleuten verhalf.

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