Yuppie Flu – Toast Masters
Träum doch mal von Blumen und Bäumen, laß die Sonne auf das Werk des Herrn scheinen, ja, und folge deinem Herzen. Ein paar wahllos zusammengeworfene Fetzen aus den neuesten lyrischen Arbeiten des Matteo Agostinelli – und schon können wir der Leserschaft den heißen Hippie-Shit der Saison verkaufen. Aber, aber, so einfach ist die Sache nicht. Die Band aus dem italienischen Ancona gibt es seit 1995, Yuppie Flu freundein und werkeln seit Jahren mit ihren amerikanischen Kollegen von Fuck herum und haben auf bislang vier Longplayern die Verfeinerung einer Musik in Angriff genommen, die Pavement erfunden haben könnten, nein, die Fläming Lips, oder vielmehr Paul McCartney, wenn er mal den Rock-Orchesterchef spielen durfte. Aus diesen Songs springt die Aufforderung: Mach dich frei, spring aus dir heraus und schau nicht auf den Grund, wir fangen dich auf! Wir wollen ja nur wir selbst sein, und das können wir am besten draußen [wo die Sonne scheint]. Die neuen Songs von Yuppie Flu, sie fließen richtig im Indie-Rock-Saft. die Gitarren brummein tief im Sud, wo noch das Fruchtfleisch haust, die Orgel haben sie aus dem Second-Hand-Schuppen nebenan geklaut und das Wimmern im Background vielleicht von einer anderen Band. Diese Melodien hätte Steven Malkmus auch schon haben können, wenn erdamals bei Pavement mit Süßholz gewürzt hätte. Im Booklet der CD gefunden: eine knappe Anleitung zur Erstellung von Öko-Treibstoff und die Widmung „Love To All The Creatures Out There“. Wir müssen damit auch irgendwie gemeint sein. Diese Platte ist ein Hit.
www.yuppieflu.net
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