Zap Pow – Zap Pow
Eine weitere Gruppe aus Jamaika, die auf dem ertragreichen Feld zwischen Reggae, Soul und Jazz erntet – dort also, wo bislang vor allem Third World ihre Spuren hinterließen. Zap Pow indes spielt um eine Ecke zupackender als Third World, bringt mehr Roots-Bässe und gibt sich nicht ganz so sophisticated. „Zap Pow“ ist eine aufregende Platte, in deren Rillen unheimlich viel los ist. Die Bläser tänzeln zuweilen, das Fender Rhodes-Piano setzt jazzige Tupfer, und überall pluggert und pochen die Perkussion-Instrumente. Man glaubt manchmal, Santana hätten sich nach Kingston verirrt.
Trotz komplexer Arrangements haben die sechs Musiker von „Zap Pow“ (sie arbeiten normalerweise alle als Studiomusiker) jedoch den Sinn Tür eingängige Melodien nicht verloren. Man merkt’s einmal, wenn Beres Hammond seine rauhe, soulige Stimme einsetzt; man merkt es noch mehr bei verschiedenen wunderschönen Themen für die Bläser, die weich in die Ohrmuscheln gleiten. Allein das Stück „Let’s Fall In Love“ fällt im Rahmen dieser hervorragenden Platte ein wenig ab. Der Titel „World“, der daran anschließt, die Platte beschließt und vielleicht sogar ihre Krönung ist, macht das jedoch gleich wieder wett.